Die Idee es mal mit Streakrunning (Täglichlaufen) zu versuchen kam mir Mitte 2019. Vorausgegangen waren durch Verletzungen im LWS-Bereich bedingte Pausen und ein mehrmonatiges herunterfahren der wöchentlichen Trainingsläufe bis zu einer längeren Laufpause.

Jede*r der weiss was es bedeutet als Freizeitläufer*In mit dem Lauftraining wieder einzusteigen, weiss auch dass das gar nicht so einfach ist. Zum Einen kommt man sich bei den ersten Läufen nach längerer Pause wie eine Laufanfänger*In vor. Man fühlt sich wie ein*e totale Anfänger*In, untrainiert, verkrampft, schlapp und oft viel zu fett… . Sich über Wochen, oder Monate immer wieder mit kleineren Läufen an seine “alte Form” heranzutrainieren kann sehr frustrierend sein. Treten dann, wie bei mir, gar alte Verletzungen wieder auf, oder kommen neue Verletzungen hinzu, kann das ganz schnell dazu führen seine Laufschuhe ganz an den Nagel zu hängen. Da Aufgeben noch nie eine Option für mich war, versuche ich es trotz aller Widrigkeiten mit dem Streakrunning. Besser täglich kleine Strecken zu Laufen, als sich gar nicht mehr von der Couch zu erheben 🙂

Die Motivation weiter zu machen sinkt zugegeben mit jeder Zwangspause. Es ist sehr frustrierend, wenn man so gar nicht an seine “alte Marathon Form” herankommt.

In einschlägigen Laufzeitschriften, oder auch Trainingshandbüchern von erfahrenen Laufexpert*Innen findet man zu den Themen “Nach 4/6/12 Monaten wieder ins Laufen einzusteigen” … eine Unmenge guter Ratschläge und auch anerkannte Trainingspläne für den Wiedereinstieg.

Als ich nach knapp 5 Monaten wieder ins Laufen einstieg, hatte ich mir einen Trainingsplan aus einer älteren Laufzeitschrift vorgenommen. Als aber nach 2 Wochen alte und neue Verletzungen wieder auftraten, war ich kurz davor aufzugeben. Die Laufpause hatte gesundheitlich viele Nachteile, insbesondere eine erhebliche Gewichtszunahme, eine Lösung musste her. Ich stellte mir vor regelmäßiger zu Laufen, die Umfänge jedoch deutlich zu senken. Wettlauf Ambitionen hatte und habe ich mir erstmal komplett abgeschminkt! Mit 1. kaum Kondition und Kraft für mehr als 3 Kilometer, 2. anhaltende gesundheitliche Probleme und 3. offensichtlich zu viel Gewicht, macht es momentan keinen Spass an einem Laufevent teilzunehmen. Und Laufen soll mir Spass machen!

Schon vor einigen Jahren hörte ich von der Szene der Täglichläufer. Ich betrachtete diese Läufer*Innen jedoch eher als “Exoten”, oder “Laufsüchtige”. Denn jeden Tag(!) zu laufen, stellte ich mir sehr zeitaufwendig und viel zu stressig vor. Als ich mich jedoch genauer damit befasste, recherchierte und das Buch von ‘Lutz Ballschuweit, Lebenslauf: Kein Wettkampf’ las, wollte ich es mal mit dem Streakrunning* – dem Täglichlaufen – versuchen.

Ich laufe nun seit dem 20.06.2019 täglich. Nach 37 Lauftagen und 118 gelaufenen Kilometern (durchschnittlich 3,2 Kilometer pro Tag) ein erstes Fazit: Ich laufe und bin immer noch DAbei! 😉

Spass beiseite, das Laufen ambitioniert durchzuhalten ist in bestimmten (Lebens-) Phasen und Situationen nicht so einfach. Schon länger vor dem Beginn mit dem Täglichlaufen hatte ich gesundheitliche Probleme. Der Rücken und insbesondere beide Fersen schmerzten und tun das noch immer. Die Folgen meiner beiden Bandscheibenvorfälle gehören zu meinem Alltag. Aber da die Schmerzen durch das Täglichlaufen weder schlechter noch besser werden, mache ich weiter. Es schadet nichts jeden Tag einige Kilometer zu laufen (15-20 Minuten) und am Wochenende auch mal etwas mehr. Das ist machbar und erträglich. Da sind meine behandelnden Ärzte mit mir einer Meinung: Solche kleineren Belastungen sind vertretbar. Da ich jedoch seit dem Täglichlaufen jede Woche etwas an Gewicht verliere und ich spürbar etwas fitter (und nicht fetter 🙂 werde, ist meine Motivation weiter zu machen sehr groß…

...to be continued

*Streakrunning hat nur eine Regel: Laufe jeden Tag mindestens 1 Meile (also 1,6km) Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Streaker https://www.streakrunner.de/ https://www.runeveryday.com/ http://einmalwarichinbiel.de/